SpielDoch! am Bodensee 2025
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Stell dir vor, du tauchst ein in eine Welt voller Brettspiele, Puzzle-Abenteuer und strahlender Kinder- und Erwachsenenaugen - das ist die SpielDoch! in Friedrichshafen. Auch in diesem Jahr durften wir wieder dabei sein und zwei Tage Spiel und Spaß mit knapp 7000 anderen Besuchern genießen. Was die SpielDoch! für uns zu einer besonderen Messe macht, das möchte ich in den nachfolgenden Zeilen etwas erläutern.
Zuerst aber noch etwas Allgemeines zur Messe
Die Spieldoch in Friedrichshafen gibt es seit 2023, wurde also nun zum dritten Mal ausgerichtet. Die Besuchertendenz zeigt einen klaren Trend das die Messe sich, obwohl es Verkehrstechnisch nicht die beste Anbindung für die Aussteller ist, doch etabliert hat. 2024 wurden etwas um die 6400 Besucher gezählt, dieses Jahr 6900. Veranstalter der Messe ist W. Nostheitde Verlag GmbH, die ebenfalls die SpielDoch! in Dortmund ausrichten. Ein klarer Gewinn für den süddeutschen Raum, diese Messe hier zu haben.
Familien-Samstag: Erkundungstour mit den Liebsten
Der Samstag war auch dieses Jahr wieder unser Familientag. Wir, also meine Frau unsere Tochter und ich, ließen uns zuerst einfach durch die Halle treiben, um uns einen groben Überblick zu verschaffen, wer dieses Jahr alles da ist. Wir schauen uns im Vorfeld selten die Aussteller Liste an, es ist doch viel schöner das selbst zu entdecken. Wenn man so durch die Gänge schlender, trifft man, wie auf jeder guten Messe, natürlich viele bekannte Gesichter. Ob Influencer oder einfach Menschen aus der Community.
Für uns gehört es dazu, dass man viel Zeit auf der Messe mit tollen Gesprächen verbringt, über die neuesten Spiele fachsimpelt oder über das, was man auf der Messe schon erlebt hat. Es fühlt sich nie so an als ob man hier mit Fremden sprechen würde, es ist immer sehr familiär. Für uns jedes Jahr wieder ein Highlight die Menschen zu treffen, zumal wir viele von Ihnen überhaupt nur ein oder zweimal im Jahr sehen.
Doch nun zur Messe.
Vom Prototypen zum fertigen Spiel
Was wäre denn eine Messe ohne eine vielfältige Auswahl an Ausstellern, am besten noch Aussteller die nicht alle das Gleiche präsentieren.
Die SpielDoch! hat hier eine sehr gute Balance zwischen Händlern, Verlagen, Autoren und sonstigen Austellern gefunden.
Neben den üblichen Verdächtigen, wie der Spiele Offensive die natürlich auf keiner Messe fehlen darf, waren dieses Jahr Verlage wie Frosted Games, Skellig, Kosmos, Elznier oder Asmodee vor Ort, aber auch kleinere Verlage wie Steinbock Brettspiele, Autoren wie die Apex Ideenschmiede oder auch Vertreter von internationalen Verlagen wie Studio Midhall, die eigentlich aus Schweden stammen, vor Ort. Auch der ein oder andere Schweizer Verlag war dieses Jahr da.
Diese Mischung ist für mich sehr Interessant, da man viel neues Entdecken kann, vor allem aber von den Autoren viel über die Entwicklung eines Spiels erfährt und mal einen ganz anderen Blickwinkel bekommt.
Ok, die Apex Ideenschmiede ist uns jetzt natürlich nicht fremd, wir haben schon viele der Prototypen gespielt und auch das ein oder andere Spiel von der Idee bis zum fertigen Spiel als Testspieler mit begleitet. Und trotzdem gab es an diesem Stand dieses Jahr etwas besonders, was so in den letzten Jahren auf der SpielDoch! noch nicht vorhanden war. Es gab einen eigen entwickeltes Wargame zu bestaunen, mit sehr überraschenden Mechaniken und Kniffen, die ich so nicht erwartet hätte. In meiner Testrunde am Sonntag musste ich mich nach knapp 60 Minuten einem der Entwickler geschlagen geben. Man hat es auch immer wieder an den Gesichtern der Besucher gesehen, das Interesse an solchen Spielen da ist, viele Schrecken aber vor der Komplexität und der Größe von Tabletop Spielen zurück. Es bleibt abzuwarten ob "Echoes of Steel" hier eine Lücke schließen kann.

Auch der Schweizer Verlag "Rule Factory" konnte uns mit einem kompetitiven Dungeon Crawler überzeugen den wir auch gleich mit eingepackt haben. Die Gespräche über Spielmechanik, Beinflussung von anderen Spielen und die Entstehung des Spiels waren sehr interessant.
Alle Händler und Verlage hatten Tische an ihren Ständen und auch ausreichend Platz das man sich gut bewegen konnte. So war es eigentlich fast immer möglich irgendwo einen freien Tisch zu bekommen und sich vom Verlag bzw. den Mitarbeitern ein neues Spiel erklären zu lassen. Das hat wirklich sehr gut funktioniert.
Friedrichshafen - Ravensburg
Wer auf der Karte schaut, wo Friedrichshafen überhaupt liegt, wird feststellen das Ravensburg nicht weit entfernt ist. Und welcher Verlag kommt von da?
Naja, die Antwort könnt ihr euch denken.
Ravensburger lässt es sich natürlich nicht nehmen, bei einer Messe die fast vor der Haustür liegt mit vor Ort zu sein. Was ich persönlich sehr schön finde, Ravensburger ist mit allen Spielwaren dabei, nicht nur Brettspiel, sondern auch TipToi, Brio, GraviTrax und Co. Das zeigt auch nochmal deutlich den Ansatz einer familienfreundlichen Messe.

Neben dem großen Stand in der Halle, auf dem auch für Kinder wirklich viel geboten war, hat Ravensburger im Foyer auch dieses Jahr wieder ein Großpuzzle bereitgestellt. 18.000 Teile galt es zusammenzusetzen. Das haben die Besucher sogar gleich zweimal geschafft. Ich denke da muss nächstes Jahr etwas größeres her.
Für meine Frau ist das Puzzle aber ein Highlight, sich hinsetzen, einen (oder auch mehre) Teile des Puzzles zusammensetzen und das restliche geschehen einfach beobachten. Ein Entspannungsmoment auf einer Messe. Direkt neben dem Puzzle gab es wieder die große BRIO Spielecke, die unserer Tochter am besten gefallen hat.
Was ich vor allem am Samstag interessant fand: Trotzdem schönen Wetters, ohne Regen und herrlicher Sonnenschein, waren eher viele Familien auf der Messe. Ein klares Statement für das schönste Hobby der Welt.
Spielerparadies: Spielfläche und Erklärbären
Etwas das den Veranstaltern der SpielDoch enorm wichtig ist, ist die große Freispielfläche. Mit gut 600 Plätzen nimmt diese einen nicht ganz unerheblichen Teil der Messehalle ein. Direkt daneben findet man die große Spielausleihe und die netten Erklärbären die einem jedes Spiel kostenfrei zur Erstpartie erklären können. Das ist absolute Klasse. Das wachsame Auge hat hier ein sehr interessantes Verhalten erkennen können. Viele Spieler haben den Tag mit bereits bekannten Titeln eröffnet und haben erst beim dritten oder vierten Spiel auf die Erklärbären zurückgegriffen. Ich gehöre ja zu den Personen die am liebsten gleich alles Neue ausprobieren wollen. Daher fand ich das sehr interessant zu beobachten. Die Spielausleihe hat einen gut organisierten Eindruck gemacht, es gab sowohl alte als auch neue Titel, die man sich ausleihen konnte. Das haben wir dieses Jahr jedoch nicht geschafft, die Partien, die ich im Fokus am Sonntag gespielt habe waren ausschließlich an den Verlagsständen. Warum? Immer wenn wir an der Spielfläche vorbeigekommen sind, sah es sehr voll aus, man musste schon etwas Glück haben einen Platz zu ergattern.
Mehr als nur Spiele - Der Ukraine Flohmarkt
Bereits seit der ersten SpielDoch! in Friedrichshafen gibt es den Ukraine Flohmarkt. Hier findet man wirklich tolle Schätze, die man auf Spendenbasis erwerben kann. Der gesamte Erlös geht an die schweizerische Stiftung für Minenräumung (Eigenbezeichnung: FSD „Fondation Suisse de déminage“).

Man sollte den Flohmarkt auch öfter besuchen, da nicht von Beginn an alle Spiel auf der Fläche stehen. Es wird immer wieder aufgefüllt was dazu führt das man auch beim 3 oder vierten Vorbeilaufen nochmal was Interessantes entdecken kann. Persönlich finde ich diese Art von Flohmarkt wirklich sehr gut. Viele Spiele wechseln so den Besitzer und es wird etwas Gutes getan.
Neben dem Ukraine Flohmarkt gab es auch noch zwei oder drei weitere Stände die auf Flohmarktbasis ihre Spiele verkauft haben. Wir haben vom Flohmarkt ein paar Puzzles und Kinderspiele mitgenommen.
Sonntag im Zeichen des Networkings und Ausblick
Der Sonntag war für mich ein Alleingang. Ich habe diesen Tag genutzt, um auch etwas für meinen Online-Handel zu tun: neue interessante Spiele antesten und pitchen lassen, mit Verlagen ins Gespräch gehen, sich bei Verlagen und Händlern, über die man bereits Ware bezieht, vorstellen und und und, da ist ein Tag sogar fast schon zu kurz! Aber das macht Spaß.
Die Gespräche an beiden Tagen waren unglaublich toll, sei es mit anderen Influencern, Menschen aus meiner Community oder eben den Geschäftspartnern. Nur leider bin ich viel zu wenig zum richtigen Spielen gekommen. Das werde ich dann nächste Jahr nachholen müssen, denn auch 2026 wird die SpielDoch! wieder vom 24 bis 26 April in Friedrichshafen gastieren. Ich bin super gespannt, ob nächstes Jahr die Tendenz der Besucher noch deutlicher nach oben geht und ob noch mehr Verlage da sein werden um uns die tollen neuen Spiele aus 2026 zu präsentieren.